Donnerstag, 12. Februar 2015

eine fahrt auf der stimmungsachterbahn

Elf Monate im Ausland, weit weg von Familie & Freunden, würden nicht einfach werden. Das war mir schon klar. Aber es gibt Zeiten, da ist es wirklich hart. Im Moment befinde ich mich in einem dieser Stimmungslöcher, was sehr anstrengend für mich und die Menschen um mich herum ist. Auf der einen Seite versuche ich mich selbst aufzumuntern und zusammenzuraffen und auf der anderen Seite bin ich einfach nur müde. In letzter Zeit häuften sich viele negative Kleinigkeiten aneinander, die mich seit drei Tagen herunterziehen. Probleme mit dem Visa, Langeweile, zu wenig Aktion, Routine & Alltag, Heimweh, schlechtes Wetter und schlussendlich Gym-Verbot sind einfach zu viel für mich. Oft denke ich an eine Rückkehr in die Schweiz, sei es auch nur für einen Monat.
Wie bitte? Das gefällt meinem zweiten Ich ganz und gar nicht! Du willst jetzt, genau in der Halbzeit, alles abbrechen und heim zu Mama rennen? So läuft das nicht, mein Kind! Denk an all die neuen Menschen die du bisher getroffen hast und die du noch treffen wirst, stell dir den warmen Frühling vor, der hier schon viel früher beginnt! Dein Auftrag ist noch nicht erledigt, es gibt noch so viel zu entdecken! Wenn du jetzt gehst, geprägt von deiner schlechten Stimmung, wirst du wahrscheinlich keine grosse Lust haben, zurückzukehren...
Dieses Bild habe ich während meiner Zeit in Kfar Mashoun auf dem Dach des Hauses aufgenommen. Auch damals hatte ich eine trübe Phase, jeder Tag war gleich. Genau aus diesem Grund scheint mir diese Aufnahme sehr passend zu meiner jetzigen Lage. Auf den ersten Blick scheint vieles grau und eintönig, doch es gibt so viel Buntes, wenn man nur an die richtige Stelle schaut! Am Besten einfach im Schneidersitz hinsetzen, mit offenen Händen abwarten und die Farbe wird zurückkehren! Inshallah!